Ein Website Cache sorgt für schnelle Ladezeiten und weniger Serverlast. Wir zeigen Ihnen, welche Arten es gibt und wie Sie von einem Website Cache profitieren können. Mehr zum Thema PageSpeed Optimierung in unserem großen Übersichtsartikel.
Was ist ein Website Cache?
Ein Website Cache legt die teilweise oder gesamte Ausgabe einer Website in einem Zwischenspeicher auf einem Server ab. Aus diesem lädt der Website Cache dann die Website auf Anfrage des Browsers. Sobald Änderungen an den Inhalten der Website vorgenommen werden, wird der Website Cache aktualisiert.

Worin liegen die Vorteile eines Website Caches? Schauen wir uns dazu zunächst an, wie eine normale Website ohne einen Website Cache geladen wird. Gehen wir davon aus, dass diese Website mit einem CMS (Content Management System) wie beispielsweise Wordpress betrieben wird.
Was passiert beim Seitenaufruf ohne einen Website Cache?
- Ein Nutzer ruft die Website im Browser auf.
- Eine Verbindung zum Webserver wird hergestellt und die Anfrage versendet.
- Der Webserver führt die Applikation aus, in der das CMS geschrieben ist.
- Das CMS greift auf eine Datenbank zu, in der die einzelnen Inhalte gespeichert sind.
- Nachdem alle Inhalte aus der Datenbank geladen wurden, werden sie vom Webserver an den Browser geschickt und dort dargestellt.
Das Problem: Statische Inhalte werden dynamisch geladen
Selbst wenn Sie also nur statische Daten, z.B. Text und Bilder, auf Ihrer Website ausgeben, dann werden diese in einem CMS dynamisch aus einer Datenbank geladen. Das hat seine Gründe, die vor allem in der Struktur eines CMS begründet sind.
Datenbanken, z.B. MySQL, das von Wordpress verwendet wird, sind aufwendige Applikationen. Im laufenden Betrieb benötigen sie viele Ressourcen wie Arbeitsspeicher und Prozessorleistung. Diese Rechenlast muss jedes Mal aufgewendet werden, wenn eine Datenabfrage vorgenommen wird.
Und das findet beim Seitenaufruf nicht nur einmalig statt: Neben dem zentralen Content, bspw. ein Blog-Artikel oder eine Produktbeschreibung, werden weitere Content-Elemente hinzugeladen. Dies können Widgets und Plugins sein, aber auch das Menü wird meist dynamisch generiert.
Durch den modularen Aufbau des CMS geschieht dies über mehrere separate Verbindungen zur Datenbank. Je mehr dieser Verbindungen aufgebaut werden und je mehr Abfragen stattfinden, desto höher nicht nur die Rechenlast, sondern auch die Ladezeit der Website insgesamt.
Schnellere Seitenaufrufe durch einen Website Cache
Durch einen Website Cache werden die kostspieligen Datenbankaufrufe reduziert. Die jeweilige Seite wird im Cache vorgeladen, fertig aufgebaut und abgespeichert. So kann sie statisch abgerufen werden, anstatt sie bei jedem Seitenaufruf dynamisch zu laden.
Im Idealfall kann so eine gesamte Website schneller ausgeliefert werden. Es kann aber notwendig sein, dass einige Inhalte trotzdem dynamisch geladen werden müssen, bspw. durch die Verarbeitung einer Nutzereingabe. In diesem Fall kann auf teilweise statische Daten aus dem Cache zurückgegriffen werden.
Vorteile eines Website Caches auf einen Blick:
- Weniger Rechenlast des Webservers
- Schnellere Antwortzeiten des Webservers
- Schnellere Ladezeit der Website
Wie unterscheidet sich ein Website Cache vom Browser Cache?
Der hauptsächliche Unterschied zwischen Browser Cache und Website Cache liegt darin, dass der Website Cache serverseitig betrieben wird. Der Browser Cache wird dagegen, wie der Name bereits sagt, durch den Browser des Nutzers auf dessen Endgerät verwaltet. Somit ist er nur für den jeweiligen Nutzer wirksam, während der Website Cache für alle Nutzer verfügbar ist.
Beim Aufruf einer Website werden Inhalte, wie Bilder und Videos, heruntergeladen. Damit das bei einem erneuten Aufruf nicht wiederholt werden muss, werden diese Inhalte je nach Einstellung des Nutzers im Browser Cache zwischengespeichert. Im Gegensatz zum Website Cache greift der Browser Cache also erst nach dem ersten Ladevorgang.
Dann kann er aber zu einem wichtigen Verbündeten werden! Der Browser Cache ist nämlich auch durch die Website steuerbar. So lässt sich über den Webserver oder den HTML-Code angeben, welche Inhalte im Browser Cache abgelegt sollen und welche nicht. Dabei kann auch Code zur Zwischenspeicherung bestimmt werden.
Im Idealfall arbeiten Website Cache und Browser Cache Hand in Hand für eine optimale Ladezeit. Da die Hoheit über das Browser-Caching aber immer beim Nutzer liegt. ist der Website Cache das verlässlichere Werkzeug für Webseitenbetreiber.
So können Sie einen Website Cache einsetzen
Cache-Plugins für CMS
Wie bereits beschrieben lassen sich CMS über Plugins erweitern. Diese nutzen die Architektur des CMS und eigene Bibliotheken, um neue Funktionalitäten hinzuzufügen. Die Standard-Varianten dieser Plugins sind oftmals kostenlos, während erweiterte Premium-Varianten kostenpflichtig sind.
Einfache Cache-Plugins reduzieren die Datenbankabfragen, indem ganze Seiten vorgeneriert in der Datenbank abgespeichert werden. Mit einer einzelnen Abfrage können diese dann aus der Datenbank importiert werden können.
Komplexere Plugins nutzen Caching-Möglichkeiten des Webservers und legen die vorgenerierten Seiten in statischen Dateien ab. In diesem Fall können Datenbankabfragen mitunter komplett vermieden werden.
Beispiele von Cache-Plugins für Wordpress:
Nachteile von Plugins:
- Plugins sind an ihr System gebunden. Sollten Sie Ihre Website migrieren wollen, muss auch ein neues Plugin her.
- Plugins veralten schnell. Wenn sie nicht regelmäßig gepflegt werden, können sie inkompatibel zum CMS werden, wenn dieses ein Update bekommt.
- Je mehr Plugins auf einem System installiert sind, desto anfälliger wird es für Fehler und desto ineffizienter arbeitet es.
Varnish Cache
Varnish Cache ist eine eigenständige Caching-Software, die nicht an ein CMS gebunden ist. Die große Stärke von Varnish Cache liegt darin, dass er statische Websites im Arbeitsspeicher des Servers ablegen und zum Abruf bereitstellen kann. Außerdem ist Varnish Cache für das Transportprotokoll HTTP(S) optimiert.
Auf den Arbeitsspeicher kann um ein Vielfaches schneller zugegriffen werden als auf die Festplatte. Daher ist er deutlich schneller als Plugin-Lösungen, die entweder auf der Basis von statischen Dokumenten im Dateisystem oder in Datenbanken arbeiten. Zudem ist der Arbeitsspeicher für parallele Zugriffe offen und bremst die Ausgabe auch bei vielen Zugriffen daher nicht aus.
Varnish Cache lässt sich durch seine umfangreiche Konfiguration an die Anwendung und den Einsatzzweck anpassen. So können zum Beispiel Ausnahmen für das Caching definiert werden. Über Schnittstellen kann die Web-Applikation mit Varnish Cache kommunizieren und so automatisiert Caches leeren, wenn Änderungen stattfinden.
Die Vorteile von Varnish Cache kommen nicht ohne einen Preis: Zwar ist die Software Open Source und kostenlos nutzbar, aber sie benötigt einen Experten, um sie einzurichten und zu verwalten. Das kann mit hohen Kosten einhergehen.
Bei wao.io ist der Varnish Cache dagegen im Lieferumfang enthalten. Nützliche Einstellungen, wie das Löschen oder Invalidieren des Caches, können Sie im wao.io Admin Panel vornehmen.

Website Cache und CDN
Besonders wirksam ist ein Website Cache in Kombination mit einem Content Delivery Network (CDN). In einem CDN wird der Cache über mehrere Server in einem globalen Netzwerk verteilt.
Unabhängig vom Webserver werden die statischen Inhalte dann an die anfragenden Browser versendet. Dabei wird immer der Server verwendet, der am nächsten zum Standort des Nutzers ist.
Dadurch werden die Server-Antwortzeiten deutlich (Latenzen) verringert. Zudem bleibt die Serverlast auch bei vielen Seitenaufrufen stabil, da die Anfragen über das CDN verteilt werden.

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